Prozessanalyse: So identifizieren Sie Schwachstellen

Unnötige Aufgaben und ineffiziente Prozesse belasten viele Unternehmen. Mithilfe der Prozessanalyse können diese Hindernisse aufgedeckt und durch effizientere Abläufe ersetzt werden. Das spart Zeit und Ressourcen, verbessert die Produktivität und schafft Transparenz in Unternehmen und Produktion.


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Was ist die Prozessanalyse?

Die Prozessanalyse zielt darauf ab, Prozesse innerhalb eines Unternehmens zu verstehen und zu optimieren. Dabei wird jeder Prozess in Einzelschritte zerlegt, um Schwachstellen zu identifizieren und Verbesserungspotenziale sichtbar zu machen. Besonders in der Produktion, wo viele aufeinanderfolgende Arbeitsschritte stattfinden, entfaltet die Prozessanalyse großes Potenzial, indem die Fehlerquote gesenkt und die Produktqualität gesteigert wird.

Vorteile durch Prozessmanagement

Die Prozessanalyse ist Bestandteil des Prozessmanagements und der Qualitätssicherung. Sie ermöglicht in diesen Rahmen interne Abläufe und Zusammenhänge von Anfang bis Ende zu durchblicken und strukturiert nachzuvollziehen. Einzelne Abläufe lassen sich innerhalb der Prozessdokumentation festhalten. Um alle Informationen für die Prozessanalyse zu sammeln, treffen Mitarbeiter aus unterschiedlichen Unternehmensbereichen aufeinander. Das löst Datensilos auf und ermöglicht einen ganzheitlichen Blick auf die einzelnen Prozesse.

Software schafft Überblick

Je größer Unternehmen oder die Produktion sind, umso mehr Prozesse fallen an. Da geht der Überblick schnell flöten. Im Rahmen des Qualitätsmanagements und -sicherung, ist es hilfreich eine zuverlässige Qualitätssicherungssoftware zu nutzen. Durch die Software lassen sich Prozessprobleme einfacher entdecken und beheben.

 

Prozessprobleme erkennen und beheben

Sichtbare Prozessprobleme lassen sich in der Produktion schnell erkennen. Sie wirken sich auf Produktqualität und Produktivität aus. Und sie verursachen Kosten. Denn aus den sichtbaren Problemen folgen für Unternehmen Gewährleistungsansprüche von Kunden, Ausschussraten über dem akzeptablen Maß oder erhöhte Fehlerhäufigkeiten. Durch die direkt spürbaren Folgen werden Maßnahmen zur Problembehebung schnellstmöglich umgesetzt.

Probleme im Verborgenen

Ganz anders sieht es bei Problemen aus, die im Verborgenen schlummern und keine direkt sichtbaren Folgen haben. Viele kleine Ungereimtheiten innerhalb von Prozessen führen zu langen Durchlaufzeiten, unangemessener Materialplanung, ineffizienten Kommunikationswegen oder Engpässen in der Lieferkette. Das verschwendet Zeit, Material und Geld.

Sobald die verborgenen Prozessprobleme sichtbar werden, lassen sich Lösungsansätze entwickeln. Automatisierungen, Überarbeitungen von Planungs- und Bestellsystemen oder die Einführung von Kommunikationstools zur Verbesserung der Zusammenarbeit sind mögliche Lösungen zur Prozessoptimierung.

Ständige Optimierung

Um sicherzustellen, dass der Betrieb und die Produktion langfristig effizient bleiben, ist es unerlässlich, die Abläufe kontinuierlich im Rahmen der Prozessanalyse zu überprüfen. Selbst neue Prozesse könnten sich als nicht optimal erweisen und sollten daher regelmäßig hinterfragt werden, um sicherzustellen, dass sie den gewünschten Zielen entsprechen.

 

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Ziele der Prozessanalyse

Das Hauptziel der Prozessanalyse ist die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens. Dies wird durch die Optimierung von Prozessen erreicht, die zu einer höheren Leistungsqualität und effizienteren Ressourcennutzung führt. Langfristig reduziert die Prozessanalyse nicht nur Kosten, sondern verbessert auch die Qualität und Geschwindigkeit der Produktionsabläufe.

Weitere Ziele der Prozessanalyse:

  • Ressourcenverschwendung minimieren
  • Fehlerkosten reduzieren
  • Mitarbeiterzufriedenheit steigern

 

Vorgehen der Prozessanalyse

Eine erfolgreiche Prozessanalyse besteht aus mehreren systematischen Schritten. Beginnend mit der Definition von Zielen, der Prüfung des Analysebedarfs bis hin zur Dokumentation der Änderungen.

Schritte der Prozessanalyse im Überblick:

  1. Ziele definieren
    Der erste Schritt der Prozessanalyse ist es, klare und spezifische Ziele für das produzierende Unternehmen zu definieren. Mögliche Ziele sind: Steigerung der Effizienz, Reduzierung von Kosten oder die Verbesserung der Produktqualität.

  2. Analysebedarf prüfen
    Im Anschluss folgt die Überprüfung des Analysebedarfs. Dies beinhaltet die Identifizierung von Prozessen, die unter die Lupe genommen werden müssen, um die definierten Ziele zu erreichen. Dabei werden Schwachstellen, Engpässe oder ineffiziente Abläufe identifiziert.

  3. Idee prüfen
    Nach der Ermittlung des Analysebedarfs, stellt sich die Frage nach der Durchführbarkeit und der Nutzen möglicher Prozessänderungen oder -verbesserungen. Dies kann unternehmensintern oder auch durch externe Experten erfolgen.

  4. Anzupassende Prozesse identifizieren
    Die Idee steht. Nun müssen spezifische Prozesse identifiziert werden, um sie anzupassen. Dies umfasst beispielsweise Produktion, Lieferkette, Qualitätskontrolle oder Arbeitsabläufe.

  5. Maßnahmen/Prozessschritte definieren
    In diesem Schritt werden die konkreten Maßnahmen oder Prozessschritte festgelegt, die erforderlich sind, um die gewünschten Verbesserungen umzusetzen. Die Definition von Handlungsschritten, Verantwortlichkeiten und Zeitplänen erleichtern die Umsetzung.

  6. Aufwand und Nutzen bewerten
    Bevor die Prozessänderungen implementiert werden, ist es wichtig, den Aufwand und den erwarteten Nutzen der vorgeschlagenen Maßnahmen zu bewerten. Die Berücksichtigung von Kosten-Nutzen-Analysen, Ressourcenverfügbarkeit und potenziellen Risiken sind hierbei notwendig.

  7. Priorisierung
    Welche Prozessänderung ist die Wichtigste? Die Priorisierung der Prozessoptimierungen fällt leichter, nachdem die erarbeiteten Maßnahmen nach Auswirkung und Machbarkeit geordnet wurden.

  8. Dokumentation der Änderungen
    Die detaillierte Dokumentation der gesamten Prozessanalyse ermöglicht es, den Prozessverlauf nachzuvollziehen und spätere Bewertungen durchzuführen. Die Dokumentation sollte folgendes umfassen: festgelegte Ziele, Analysen, Ideen, Maßnahmen und den Fortschritt der Umsetzung.

 

Methoden der Prozessanalyse

Es gibt verschiedene bewährte Methoden, die als Grundlage für die Prozessanalyse dienen. Jede dieser Methoden hat einen eigenen Fokus, der dabei hilft, Prozesse zu identifizieren, die optimiert werden müssen:

Abweichungsanalyse

Die Abweichungsanalyse stellt den IST- und SOLL-Zustand gegenüber. Anhand der Abweichungen lässt sich erkennen, wo Handlungsbedarf besteht. Die Abweichungsanalyse legt den Fokus auf die Ursachen der Abweichungen und leitet aus ihnen die Maßnahmen zur Prozessoptimierung ab. Unterschiedliche Waagen eignen sich innerhalb der Produktion Abweichungen zu erkennen.

Informationsanalyse

Bei der Informationsanalyse (Informationsflussanalyse) steht die Bereitstellung der benötigten Informationen und der Informationsfluss im Vordergrund. Ziel ist die Bereitstellung der richtigen Informationen, zum richtigen Zeitpunkt, in der richtigen Menge, am richtigen Ort, in der erforderlichen Qualität. Gelingt das nicht, offenbart sich Potenzial für Optimierungen des Informationsflusses.

Mengenanalyse

Bei der Mengenanalyse werden Prozesse unter Volllast geprüft. Dort, wo es nicht mehr rund läuft, verstecken sich optimierungsbedürftigen Prozesse. Problematisch ist die Methode, wenn es bereits innerhalb der ersten Produktionsschritte zu Fehlern kommt. Ist der Start fehlerhaft, lässt sich die Ursache der weiteren Verzögerungen nicht klar definieren.

Zeitanalyse

Bei der Zeitanalyse liegt der Fokus auf Zeitersparnis innerhalb der Prozesse. Deswegen werden die einzelnen Produktionszeiten, aber auch die Zeiten zwischen den einzelnen Produktionsschritten genau betrachtet, um Einsparpotenziale zu entdecken. Arbeitszeiten, Transportzeiten, Liegezeiten sind Bestandteile der Gesamtdurchlaufzeit, die optimiert werden können.

 

Erfolgreicher mit optimalen Prozessen

Eine gut durchgeführte Prozessanalyse bietet eine Vielzahl von Vorteilen:

  • Kürzere Durchlaufzeiten
  • Reduzierung von Ausschuss und Nacharbeit
  • Bessere Planbarkeit
  • Höhere Effizienz und Qualität

Wäge- und Inspektionssysteme können dabei helfen, Abweichungen in der Produktion frühzeitig zu erkennen und korrigierende Maßnahmen einzuleiten. Die systematische Prozessanalyse macht Unternehmen agiler und wettbewerbsfähiger, während gleichzeitig Ressourcen effizienter genutzt werden.

 

FAQ

Welche Vorteile bietet eine effektive Prozessanalyse für die Produktionsprozesse?

Die Prozessanalyse ermöglicht eine Steigerung der Effizienz, eine Verbesserung der Produktqualität, eine Reduzierung der Kosten und eine bessere Planbarkeit der Produktionsprozesse.

Wie kann Prozessanalyse Engpässe und Schwachstellen in den Produktionsprozessen identifizieren?

Dank Prozessanalyse werden Engpässe und Schwachstellen durch die Analyse von Daten und Abläufen identifiziert. Durch sie lassen sich beispielsweise Engpassaktivitäten, ineffiziente Arbeitsabläufe oder Flaschenhälse erkennen.

Welche Rolle spielen Daten bei der Prozessanalyse und wie werden sie erfasst?

Daten spielen eine zentrale Rolle bei der Prozessanalyse. Sie werden durch verschiedene Methoden wie Datenerhebung, Messungen, Protokollierung und Nutzung von IT-Systemen erfasst, um aussagekräftige Informationen über den Prozessablauf zu erhalten.

Wie können Mitarbeiter in den Prozess der Prozessanalyse eingebunden werden?

Mitarbeiter können in den Prozess der Prozessanalyse durch aktive Beteiligung, Feedback und durch Datenerfassung und -auswertung eingebunden werden. Ihre Erfahrungen und Kenntnisse über den Prozess sind wertvoll für die Identifizierung von Verbesserungspotenzialen und Lösungsansätzen.

 

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